Über das Vorstands-Beben beim Essener Landesligisten FC Kray hatte RevierSport berichtet.
Wir haben nun auch mit dem ausgeschiedenen ersten Vorsitzenden Christoph Klöpper gesprochen.
Christoph Klöpper, wie kommt oder kam es zu Ihrer Entscheidung?
Unsere Entscheidung ist bereits im Laufe der Hinrunde dieser Saison gereift. Ausschlaggebend war vor allem die Tatsache, dass wir aus zeitlichen Gründen den intensiven Anforderungen des Vereins nicht mehr gerecht werden konnten. Der FC Kray benötigt, ähnlich wie es zu den erfolgreichen Zeiten Günther Oberholz gelebt hat, tägliche Präsenz und operatives Arbeiten, was wir in den letzten Monaten leider nicht leisten konnten.
Hat die Entscheidung auch etwas mit den verfehlten sportlichen Zielen - Rückkehr in die Oberliga - zu tun?
Dass wir unseren sportlichen Ambitionen in dieser und auch der vergangenen Saison nicht gerecht wurden, ist richtig. Dies war allerdings nicht ausschlaggebend für unser Ausscheiden. Es ging uns immer um den gesamten Verein und nicht ausschließlich um die erste Mannschaft.
Es heißt, dass Sie beim FC Kray nie einen Sponsorenvertrag der Firma "TRIXITT" unterschrieben hätten. Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?
Das Sponsoring unseres Unternehmens war vertraglich bis zum 31. Dezember 2024 vereinbart. Sämtlichen Verpflichtungen sind wir nachgekommen. Uns war es stets wichtig, dass alle Vereinbarungen – auch der anderen Sponsoren – seriös abgeschlossen und eingehalten wurden.
Der Freistellungsbescheid des Finanzamtes ist dem Verein vor einigen Tagen ohne Beanstandung zugestellt worden, womit die Gemeinnützigkeit bis zum Jahr 2027 gesichert ist.
Christoph Klöpper
Ist Ihr Sponsoring mit dem Ausscheiden auch beendet oder läuft noch dieses bis zum Saisonende?
Ich habe den Mitgliedern auf unserer Versammlung mitgeteilt, dass wir gerne für ein weiteres Engagement als Sponsor zur Verfügung stehen. Die Details müssen jedoch mit den zukünftig agierenden Personen besprochen und geklärt werden. Daher gehe ich davon aus, dass es zeitnah Gespräche geben wird, allerdings muss zunächst unsere Nachfolge geklärt werden. Der neue Vorstand wird dann hoffentlich auf uns zukommen.
Müssen die Spieler ab sofort um ihre vor der Saison vereinbarten Aufwandsentschädigungen bangen?
Das hoffe ich nicht. Es war in der Vergangenheit auch immer so, dass die Kosten von mehreren Personen und Unterstützern getragen wurden. Diese stehen dem Verein hoffentlich auch in der Zukunft zur Seite, was allerdings nun in der Verantwortung anderer handelnden Personen geklärt werden muss.
In welchem wirtschaftlichen Zustand verlassen Sie den FC Kray Ihrer Meinung nach?
Der Verein war zum Zeitpunkt unserer Übernahme im Herbst 2022 in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Es ist uns gelungen dies zu korrigieren und den FC Kray wirtschaftlich stabil aufzustellen. Der Freistellungsbescheid des Finanzamtes ist dem Verein vor einigen Tagen ohne Beanstandung zugestellt worden, womit die Gemeinnützigkeit bis zum Jahr 2027 gesichert ist. Dies war vor allem der Verdienst meines Vorstandskollegen Björn Hillebrand, der über die gesamte Zeit einen tollen Job gemacht hat.
Werden wir Sie im Fußball noch einmal in irgendeiner Position sehen? Oder nur noch als Zuschauer auf diversen Plätzen - vielleicht auch beim FC Kray?
Ich habe meinem Freund und langjährigen Unterstützer des Vereins, Wolfgang Keiter, Anfang Dezember gesagt, dass ich mir noch viele gemeinsame Spiele mit ihm beim Bier und als Fan an der Buderusstraße wünsche. Allein wegen Wolfgang Keiter, der für mich immer die wichtigste Person im Verein war, werde ich dem FC Kray verbunden bleiben!